Verstärkte Bemühungen gegen sexuell übertragbare Infektionen im Landkreis Aurich

Mit einem neuen Beratungsangebot will das Amt für Gesundheitswesen des Landkreises Aurich verstärkt über sexuell übertragbare Infektionen informieren und die Bemühungen gegen die Ausbreitung dieser sogenannten STI-Erkrankungen (Sexually Transmitted Infections) intensivieren. Hierzu werden unter anderem an je einem Donnerstag im Monat von 16-19.00 Uhr an den Standorten des Gesundheitsamtes in Aurich und Norden nach vorheriger Terminvereinbarung Sprechstunden angeboten, nach Rücksprache sind ggf. auch montagvormittags Beratungen möglich.

Die ersten Sprechstunden fanden bereits im Januar statt. Neben der Beratung über sexuell übertragbare Infektionen werden auch verschiedene Testmöglichkeiten angeboten, und zwar ein HIV-Labortest ebenso wie Schnelltests für HIV, Syphilis und Hepatitis-C.

Sowohl die Beratung als auch die Testangebote sind kostenfrei. „Uns war es wichtig, ein betont niedrigschwelliges Angebot zu schaffen“, denn die Unsicherheit über STI, aber auch die Hemmungen, sich untersuchen zu lassen, seien immer noch hoch, macht Facharzt Dr. Sebastian Brückel vom Kreis-Gesundheitsamt deutlich. „Indem wir die Hemmschwelle senken, ermöglichen wir Menschen einen Test, die sonst wahrscheinlich keinen machen würden“, erklärt Brückel.

Die Idee für eine entsprechende Beratungs- und Testmöglichkeit habe es schon seit längerer Zeit gegeben. Nach dem Abebben der Corona-Pandemie sei der Plan nun wiederaufgenommen und in die Praxis umgesetzt worden, sagt der Mediziner und weist auf das hohe Maß an Anonymität des Angebotes im Gesundheitsamt hin: „Man hat nur einen einzigen Ansprechpartner.“ Im Hintergrund gebe es aber immer einen Arzt, „der für den Notfall da ist und sehr schwierige Fachfragen beantworten kann“. Ansonsten hätten Ratsuchende nur zur Sprechstundenkraft Kontakt, die im Bereich STI speziell geschult wurde.

Jeder Mensch kann im Laufe seines Lebens mit sexuell übertragbaren Infektionen in Kontakt kommen, die durch verschiedene Erreger verursacht werden. So vielfältig wie die Erreger, so vielfältig können auch die Symptome einer sexuell übertragbaren Infektion sein. Manche STI sind unangenehm, jedoch weitgehend harmlos. Andere hingegen können sogar lebensbedrohlich werden. Wenn sexuell übertragbare Infektionen frühzeitig erkannt werden, lassen sie sich in der Regel gut behandeln — auch wenn noch nicht alle komplett heilbar sind. Sicherheit bringen Test, wie sie das Gesundheitsamt anbietet. Alle genannten Schnelltests zeigen ca. ab 12 Wochen nach dem Risikokontakt ein zuverlässiges Ergebnis an. Eine Fingerkuppen-Blutentnahme – ähnlich wie bei Blutzuckerbestimmung – ist hier ausreichend.

Bei den angebotenen Schnelltests handelt es sich um sogenannte Screening-Tests. Das heißt: Eine vorliegende Infektion wird zwölf Wochen nach dem Risikokontakt mit hoher Sicherheit erkannt. Jedes positive Ergebnis muss anschließend durch einen Bestätigungstest – in der Regel durch Venenblutentnahme beim Haus- oder Facharzt – überprüft werden.

Der klassische HIV-Labortest ist ebenfalls ein Screening-Test, erfolgt durch Venenblutentnahme und zeigt bereits sechs Wochen nach dem Risikokontakt ein zuverlässiges Ergebnis an. Hier erfolgt der Bestätigungstest umgehend aus dem bereits ursprünglich entnommenen Venenblut.

 

Sprechzeiten:

-Nur nach vorheriger Terminvereinbarung

-Telefonisch unter der Durchwahl 04941 16 5300, 04941 16 5352 oder per Mail unter: ahippen@landkreis-aurich.de